Beliebigkeit und Gegenaufklärung - Zur Janusköpfigkeit der Kulturindustrie
1933, als sie an die Macht kamen, begannen die Nationalsozialisten sofort mit der Kampagne „Wider den undeutschen Geist“, deren Höhepunkt die Bücherverbrennung darstellte. Wirtschaftlich war diese barbarische Kampagne völlig unsinnig. Viele der im Zuge der Kampagne verbotenen Kulturgüter hätten sich noch gut verkaufen lassen.
Das indiziert den entscheidenden Unterschied zwischen völkischer Kulturplanung und kapitalistischer Kulturindustrie. Während diese Waren losschlagen will und des Gebrauchswerts nur als Träger des Tauschwerts bedarf, erstrebt der Nationalsozialismus die Herrschaft über die Gebrauchswerte und im Zuge dessen den Bruch mit dem Tauschwert, d.h. der sogenannten „Vorherrschaft des schnöden Mammons“. Anstelle des puren Materialismus sollen wieder Ideale das Leben bestimmen, statt um Geld soll sich alles wieder um eigentliche Werte drehen.
|