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Der Kritiker als Souverän - Zu Manfred Dahlmanns Antwort auf die Frage "Was ist antideutsch?"

Prolog

Im Januar dieses Jahres erschien im CEE IEH Newsflyer #128 ein kurzer Essay zu Manfred Dahlmanns in der Jungle World erschienenem Text „Antideutsche wissen es besser“, in dem eine ausführliche Beschäftigung mit den dort synthetisierten Thesen zwar angekündigt, aber noch suspendiert wurde. Jene Auseinandersetzung soll an dieser Stelle nachgeholt werden.
Reichlich unaktuell könnte man meinen, mit einem schalen Blick auf die Zeit, die seit dem Erscheinen der hier zur Debatte stehenden Texte inzwischen vergangen ist. Die Aktualität der Sache, um die es hier geht - nämlich die Frage nach Form und Gehalt von Kritik – geht allerdings über dieses Zeitfenster hinaus. Rechenschaft und Selbstreflexion über das, was man der bürgerlichen Gesellschaft da glaubt entgegen zu schleudern gehören allemal auf die Tagesordung.
Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht die in der Bahamas unter dem Titel „Auf die Frage: Was ist antideutsch?“ veröffentlichte Artikelserie von Manfred Dahlmann. In, wie von ihm gewohnt, äußerst dichter Art und Weise ging es dort um die Frage nach dem, was „deutsch“, was „antideutsch“ und, im besonderen, was „antideutsche Kritik“ ist. Keineswegs alle Punkte werden hier besprochen und auch nicht alles erfährt Widerspruch.
Aber es gibt einen bestimmten, schon länger latent vorhandenden Argumentationsstrang (ebenso wie die ihm korrespondierende Praxis), der vor allem im ersten Essay „Gegenidentifikation statt Konsensprinzip“ endlich einmal zu etwas mehr Konkretion gelangt ist und eben der soll hier behandelt und kritisiert werden.
Der Teil 1 der Artikelserie ist der Versuch, die Dahlmann als einzig richtig erscheinende Form von Kritik – Polemik und „Gegenidentifikation“ – erkenntnis- und ideologiekritisch herzuleiten. Dadurch wird „Gegenidentifikation“ mehr als eine besondere Strategie oder eine – in Anbetracht der misslichen Lage veranschlagte – Taktik. Gerade durch seine erkenntnistheoretische Herleitung soll sie conditio sine qua non von Erkenntnis sein, sozusagen der berühmte „Königsweg“ und als solcher hat sie wohl auch ein nicht zu unterschätzendes Bedürfnis erfüllt. Es scheint, als solle die „Gegenidentifikation“ endlich die „feste Gangart“ vor allem der antideutschen Praxis bewerkstelligen – eben ein „Ende des Taumelns“

Gruppe in Gründung Leipzig (GIG)  «  »  last modified: thu 01-02-2007 8pm